Herbst/ Winter 2020
21.
September 2020, 19.30 Uhr
Wasser-Fälle:
literarisch, musikalisch, malerisch |
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Wasser
gleich Leben. Es geht nicht ohne. Auch nicht in der Literatur, der
Musik oder der Bildenden Kunst. Die Nixe Undine taucht seit dem 14.
Jahrhundert immer wieder auf und macht sogar Kurt Schwitters nervös.
Die nasse Zahra Leander „steht im Regen". Karl Valentin
spricht trocken von der "primösen Zersetzung luftähnlicher
Mibrollen". Hemingways alter Mann will das Meer dominieren, während
John von Düffel voller Poesie "vom Wasser" erzählt
und dabei Rekorde schwimmt. Maja Lunde indes kämpft für
die Erhaltung der norwegischen Gletscher…
Erleben Sie einen imaginären Segeltörn an Bord der „Seerose"
mit einer musikalisch-literarisch und malerisch versierten Crew. Geführt
und moderiert von Petra Herrmann, navigieren Katja Schild,
Stefan Wilkening (Lesung), Vera Botterbusch
(Bilder), Niklas Clarin (Bariton), Marn
Lin (Piano) ihr Publikum souverän durch alle Tiefen
und Untiefen der Künste. |
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26.
Oktober 2020, 19.30 Uhr
Wetterleuchten
überm Kanapee |
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Wiederholt
sich in unsrer Zeit das Biedermeier?, fragt Michael Skasa,
stimmlich sekundiert von Jürgen Jung und Cathrin Störmer,
musikalisch mitreißend begleitet von Julia von Miller
und Frederic Hollay.
Die Menschen ziehen sich offenkundig zurück ins Heim, bestellen
vom Sofa aus
ihr Futter, erledigen am Bildschirm alles Nötige und alles Gesellschaftliche.
Persönliches läuft übers Handy, über Apps und
andre asoziale Netzwerke. Draußen aber grummelt es, explodieren
Schrapnells und allerorten brechen Aufstände los....
Das hatten wir schon mal: im Biedermeier, als nach der Völkerschlacht
gegen Napoleon Friedhofsruhe und Spieß-Bürgertum angeordnet
und alle Nöte unter Teppiche gekehrt waren. Sollte uns das eine
Warnung, eine Lehre sein? Die Parallelen sind überdeutlich.
Michael Skasa untersucht in seiner so amüsanten
wie erschreckenden Dokumentensammlung die Periode stiller Bürgerlichkeit,
die folgerichtig in gesamt-europäische Revolutionen (1848) mündete.
… nach der Pause: kurze Vorstellung der Seerosen-Malerin Sybille
Hochreiter. |
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7.
Dezember 2020, 19.30 Uhr
Weihnachten:
voll die Krise – gestern wie heute |
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Ein
literarisch-musikalisch-malerisches Überraschungspaket –
gefüllt mit weit mehr als “Apfel, Nuss und Mandelkern“,
zusammengestellt von Brigitta Rambeck und „ausgepackt“
von etlichen namhaften Künstler(inne)n.
Weihnachten, das „Fest der Feste“, steht im Ruf, weltweit
Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen zu bescheren.
Tatsächlich hat das „Fest der Liebe“ in Zeiten großer
Krisen der Menschheit Momente des Atemholens, der Versöhnung
geschenkt, was sich in zahlreichen literarischen Zeugnissen nachlesen
lässt. Andererseits aber ist die „stille Heilige Nacht“
auch berühmt-berüchtigt als virulenter Krisenherd - insbesondere
im „Kreise der Lieben“ - weltweit. Im Corona-Jahr 2020
trifft Global Christmas auf globales Virus – eine gute Gelegenheit,
das Verhältnis von Xmas und crisis zu erforschen. |
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Frühjahr/Sommer
2021, 19.30 Uhr
1.Februar
2020
Jeder
schreibt für sich allein |
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Anatol
Regnier berichtet über seine mehrjährigen Studien
und sein daraus resultierendes neues Buch: Jeder schreibt für
sich allein - Schriftsteller im Nationalsozialismus. Was haben sie
gedacht, gesagt, geschrieben? Wie verhielten sie sich in der Diktatur?
Ein neuer Blick auf ein unvermindert virulentes Thema, heute so aktuell
wie seit Langem nicht mehr. |
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26.
April 2021, 19.30
Haben
Sie einen Vogel?- oder - Alles für die Katz… |
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Was
wäre der Mensch ohne sein Tier? Den Freund und Helfer, Gefährten
und Tröster, nicht erst seit Corona-Zeiten. Herr und Hund sehen
sich nicht selten verdammt ähnlich, was nicht nur Karikaturisten
festgestellt haben und bei symbiotischen Beziehungen leicht passieren
kann… Katze oder Kanari? Oder gar Schlange? Das lässt tief
blicken. Es gilt: Nenne mir Dein Haustier und ich sage dir, wer du
bist. Die Musik weiß seit jeher ein Lied davon zu singen und
die Literatur ist voll von Geschichten über den homo sapiens
und seine Liebe zum Tier: von Catulls Sperling über Thomas Manns
Bauschan bis hin zu der Menagerie jenes adeligen Spötters Loriot,
der in seinem Wappen einen Pirol und in seinem Herzen einen Mops trug.
(Zusammenstellung und Moderation: Petra Herrmann) |
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5.
Juli 2021, 19.30 Uhr
Thema in Vorbereitung
KUNST
STATT KUCHEN - EINE KAFFEEFAHRT DER "FIRMA SEEROSE"
Ein neues Jahr, ein frischer Wind, auch in der „Seerose“…
Mit vertrauten und neuen Stimmen und Klängen, darüber
hinaus mit bunten Bildern, beigesteuert von „Seerosen-Kollegen“
der Bildenden Zunft, begibt sich ein illustres Künstlervölkchen
auf eine imaginäre „Kaffeefahrt“ ins Blaue: mit
geschliffenem Wort, mitreißender Musik und einprägsamen
Bildern – das alles gewürzt mit einer guten Prise Humor.
Maria Peschek, Anatol Regnier,
Hans-Jürgen Stockerl, Caroline Ebner,
Brigitta Rambeck, Tobias Krug,
Martin Blumöhr und Svetlana Marinchenko,
angeregt und angeführt von Reiseleiterin Justina Schreiber
sorgen für Ihr geistig-seelisches Wohl. Und wir dürfen
vielleicht noch mit Überraschungsgästen rechnen… |
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1948, im Jahr der Währungsreform, wurde der Seerosenkreis
von Künstlern aller Sparten zunächst einmal als Stammtisch
in dem Schwabinger Lokal „Seerose”, Ecke Feilitzsch-Gunezrainerstraße,
gegründet. „Gründungsväter” waren u.a.
der Schauspieler Gustl Weigert, der Dichter Peter Paul Althaus und
der Maler Hermann Geiseler.
Aus Platzgründen gab es später einige Ortswechsel, wobei
die Bildenden Künstler und die Literaten unterschiedliche Wege
gingen – an von Zeit zu Zeit wechselnden Orten. Heute treffen
sich die Bildenden Künstler im Allotriakeller des Münchner
Künstlerhauses, während die Literarische Seerose in der
Schwabinger Seidlvilla beheimatet ist. Inzwischen bahnt sich allerdings
– wiederum aus Platzgründen – auch ein zeitweiliger
Wechsel der literarischen Seerosen-Veranstaltungen ins Künstlerhaus
an.
In Nachfolge des Journalisten, Dichters und langjährigen „Oberseerosianers“
Ernst-Günther Bleisch leitet die Literaturwissenschaftlerin,
Autorin und Malerin Brigitta Rambeck seit 2004 den literarischen Seerosenkreis,
sekundiert von Barbara Bronnen, Gert Heidenreich, Dagmar Nick, Maria
Peschek, Anatol Regnier, Asta Scheib, Albert von Schirnding, Michael
Skasa, Walter Zauner und Winfried Zehetmeier.
2008 übernahm der Maler und Graphiker Konrad Hetz den Vorsitz
beim Stammtisch des Seerosenkreises Bildende Kunst, den vor ihm ein
Vierteljahrhundert lang der Bildhauer Baldur Geipel innehatte.
Seit einigen Jahren sind nun auch die Beziehungen zwischen den Bildenden
Künstlern („Seeroslern“) und den Wortkünstlern
(„Seerosianern“) wieder enger geworden, unter anderem
anlässlich der alljährlichen Verleihung des Seerosen-Wanderrings
sowie bei Ausstellungen der Seerosen-Künstler im Oberdiessener
Museum des 2003 verstorbenen Seerosianers Oswald Malura - mit begleitenden
literarisch- kabarettistisch-musikalischen Veranstaltungen.
1958, zum 10. Geburtstag der „Seerose“ – und zugleich
zur 800-Jahrfeier Münchens – hatte in der Schwabinger Galerie
Malura bereits eine Ausstellung der ersten Generation der Seerosenkünstler
stattgefunden – flankiert von Lesungen und musikalischen Abenden.
Zum 50. Geburtstag des Seerosenkreises veranstalteten die Literaten
eine Jubiläumsfeier in der Seidlvilla, der 55. Geburtstag wurde
mit einer Ausstellung der Seerosenkünstler der ersten zwei Jahrzehnte
(1948-68) in der Rathaushalle und einer Werkschau der lebenden Seerosinaer
im Pavillon des Botanischen Gartens begangen.
Dem 60. Geburtstag widmeten dann wieder die Seerosenkreise aller Künste
ein gemeinsames Festprogramm. Eine Begleitbroschüre gibt in Wort
und Bild Auskunft über die Vorgeschichte sowie die Aktivitäten
der aktuellen Seerosenkreise Bildende Kunst und Literatur bis 2009.
Auch die 65-Jahrfeier wurde von Seerosen-Künstlern aller Sparten
gemeinsam gefeiert mit einigen Exponaten von Seerosenmalern der „ersten
Stunde“ und einer Ausstellung von Werken der Seerosenringträger
sowie des Seerosenliteraten und -malers Winfried Zehetmeier. 4 Begleitveranstaltungen
widmeten sich den Querverbindungen zwischen den Künsten sowie
der Lebenssituation von Künstlern in unserer Zeit. |
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